Freitag, 16. August 2013

Fehlende Hilfe für arbeitswillige IV-Bezüger (Quelle: Anzeiger von Uster)

Die Suche nach Arbeit in der freien Wirtschaft ist schwierig. Für sozial Schwächere ganz besonders.

Nach langer Suche und zahlreichen Bewerbungen für eine Stelle als Schreinerpraktiker in der ersten Arbeitswelt gestand sich unser Sohn ein, dass es praktisch unmöglich ist, auf diesem Weg eine geeignete Stelle zu finden. Mit dem Stempel der IV auf der Stirn würde das nichts werden mit einem selbständigen Leben.

Papierkrieg

Er ist zwar nicht arbeitslos, sondern er arbeitet in einer geschützten Werkstatt, was ihm grundsätzlich gefällt. Aber er sucht eine Chance, um weiterzukommen. Motiviert und pünktlich wandte er sich vertrauensvoll an das RAV Wetzikon, wie ihm vom IIZ Netzwerk Zürich empfohlen worden war. Das IIZ ist zuständig für die Integration und Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden.

Ich begleitete meinen Sohn zum RAV und war gespannt, welche Möglichkeiten uns geboten würden. Am Schalter angekommen, wurden alle Dokumente verlangt. Auf die Frage, wo denn die Kündigung der letzten Stelle sei, erklärten wir die Sachlage: von der Arbeit im geschützten Rahmen, von der gesuchten Stelle im ersten Arbeitsmarkt und davon, dass wir auf Empfehlung des IIZ gekommen seien.

Ab diesem Punkt wurde es bürokratisch. Formular hier, Kopien da, von Schalter zu Schalter. Mein Sohn erhielt dann endlich einen Beratungstermin für den Freitag der gleichen Woche.

Nicht arbeitslos - keine Hilfe

In freudiger Erwartung nahm er diesen Termin dann wahr. Er wurde bitter enttäuscht! Das Gespräch dauerte gerade mal drei Minuten. "Guten Tag, leider können wir Ihnen nicht helfen, denn Sie sind nicht arbeitslos, und somit gehören Sie nicht in unsere Kartei!

Ich sehe Sie nicht in der freien Wirtschaft, bleiben Sie betreut und erhalten IV! Auf Wiedersehen. Brief und Stemple werden Sie in separater Post erhalten."

Wir kämpfen weiter und sind überzeugt, dass unser Sohn eine Chance in der ersten Arbeitswelt erhalten wird. Früher oder später!

Ivo Bachmann, Dürnten (Veröffentlicht als Leserbrief im Anzeiger von Uster vom Mittwoch, 14. August 2013)

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