Donnerstag, 17. April 2014

Veranstaltung: Geschlecht: Behindert. Besonderes Merkmal: Frau

Zum Stand der Gleichstellung behinderter Frauen in der Schweiz / Eine Veranstaltung der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich

Dienstag, 6. Mai 2014, 18.00-20.00 Uhr, Bibliothek zur Gleichstellung, Stadthaus, Stadthausquai 17, 8001 Zürich (4. Stock, Raum Nr. 429)

Die Schweiz hat beschlossen, die UNO-Behindertenrechtskonvention (BEHIK) zu ratifizieren. In dieser Konvention wird der bis heute vorherrschende Fürsorge- und Wohlfahrtsgedanke im Umgang mit Behinderten durch einen Menschenrechtsansatz abgelöst. Vor allem für Frauen hat die BEHIK eine grosse Bedeutung: Erstmals wird ihre mehrdimensionale Diskriminierung international und ausdrücklich anerkannt. Als Unter-zeichnerstaat ist die Schweiz fortan verpflichtet, auf eine inklusive Gesellschaft hinzuarbeiten.

Illusion oder Revolution? Sicher ist: Der Weg da-hin ist weit. Dies zeigt ein Bericht der beiden nationalen Gleichstellungsbüros EBG und EBGB und der Kontaktstelle für Frauen und Mädchen mit Behinderung, avanti donne, zur Situation der rund 700‘000 behinderten Frauen in der Schweiz. Diese sind weder in der Frauen- und Geschlechterpolitik noch in der Behinderten- und Sozialpolitik ein Thema. In der Folge zeigen sich in zentralen Lebensbereichen wie Bildung, Erwerbsarbeit oder Gesundheitsversorgung mehrdimensionale Gleichstellungsdefizite.

Angie Hagmann, Leiterin der Kontaktstelle für Frauen und Mädchen mit Behinderung avanti donne und Autorin des Gleichstellungsberichts, stellt die wichtigsten Ergebnisse vor.

• Mit welchen Lebensrealitäten sind Frauen mit Behinderungen in der Schweiz konfrontiert?
• Wie wirken Diskriminierungen aufgrund von Behinderung und Geschlecht aufeinander ein?
• Was ist zu tun, damit Frauen und Mädchen mit Behinderung gleichgestellt leben können?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir anschliessend am Beispiel der Erwerbsarbeit. Diskussionsleitung: Dorothee Wilhelm.

Im Anschluss an den inhaltlichen Teil der Veranstaltung können die Gespräche bei Brot, Wein und Käse vertieft werden.

Anmeldung unbedingt erforderlich (per Mail, bis 2.5.2014) an: gleichstellung@zuerich.ch

Mittwoch, 16. April 2014

Avanti Donne: Ein wichtiger Tag für Frauen mit Behinderung

Liebe Donne, liebe Mitengagierte

Heute um 16 Uhr Schweizer Zeit übergeben Nationalrat Christian Lohr und Gleichstellungsratspräsident Pierre Margot-Cattin in New York die vom Bundesrat unterzeichnete Beitrittsurkunde zur UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Die Konvention tritt in 30 Tagen, also am 15. Mai 2014, in der Schweiz in Kraft.

Mehrere renommierte Rechtsexpertinnen mit Behinderungserfahrung haben bei der Erarbeitung dieses Dokuments eine Schlüsselrolle gespielt. In der Konvention wird erstmals auf internationaler Ebene die mehrfache Diskriminierung behinderter Frauen und Mädchen anerkannt. Wie die Situation in der Schweiz aussieht, darüber haben wir im Auftrag des EBGB ein detailliertes Dossier erarbeitet (mehr auf www.avantidonne.ch).

Fakt ist: Sobald eine Behinderung ins Spiel kommt, wird hierzulande nicht mehr unterschieden zwischen Frauen und Männern bzw. Mädchen und Jungen – trotz zum Teil markanter Ungleichheiten beim Zugang zu Arbeit, Gesundheit, Bildung usw. Dies hat zur Folge, dass geschlechts- und altersspezifische Gleichstellungsdefizite oft im Nebel pauschaler Forderungen verschwinden – und daher auch nichts unternommen wird, um sie zu beseitigen.

Ob die UN-Konvention daran etwas ändert oder ob sie bloss eine wohlklingende Absichtserklärung bleibt, wird sich zeigen. Das wichtigste Instrument für die Umsetzung wäre jedenfalls die Ratifizierung des Zusatzprotokolls, und davon ist in der Schweiz zurzeit keine Rede.

Wir bleiben dennoch zuversichtlich und freuen uns heute einfach mal über den ersten, wichtigen Schritt.

Liebe Grüsse,

für das avanti donne-Team:

Angie Hagmann, Leiterin Kontaktstelle

Mittwoch, 2. April 2014

Was ist schlimmer als ein #Scheininvalider? Ein Schreiberling der #Weltwoche

Letzten Sommer teilte @giorgiamueller dieses Bild via Twitter:
Für unsere sehbehinderten LeserInnen: Es zeigt ein Parkschild mit der Aufschrift "Für Presse und Behinderte".

Alex Baur von der Weltwoche hat das gesehen und wollte einen total originellen, witzigen Kommentar dazu abgeben. Sieben Monate später, also Anfangs Februar, hatte er ihn mit seinem brillanten Journalistenhirn dann endlich ausformuliert:
"Müsste es nicht heissen: ".... und andere Behinderte"?" - Nach diesem Geniestreich war Herr Baur sicher so stolz auf sich, dass er sich zur Belohnung erst mal eine Frau geschnappt und sie kräftig geohrfeigt hat.

Herr Baur, dass Sie uns in Ihrem Propagandablättchen permanent als Simulanten hinzustellen versuchen, können wir verkraften. Aber wenn Sie uns mit Ihresgleichen gleichsetzen, hört der Spass auf.


Siehe auch: Leidmedien.de - Über Menschen mit Behinderungen berichten