Kommentar zum Artikel "Ein Bahnhof für den ganzen Kanton", FN vom 22. Dezember 2016
Die meisten haben wohl schon mal auf der SBB-Homepage eine Zugverbindung gesucht. Wählen Sie die S20 von Murten nach Fribourg/Freiburg um 18.01 Ihr aus, werden Sie staunen, sobald der Button „barrierefreie Verbindung“ gedrückt ist. So sitze ich fassungslos vor dem durchgestrichenen Rollstuhlzeichen samt lapidarem Hinweis, dass im Bahnhof Freiburg keine Beförderung möglich sei – sprich die ganze Zugfahrt unmöglich ist.
Neben mir liegt gleichzeitig die FN mit der freudigen Nachricht, dass bald der Halbstundentakt auf der Linie Freiburg-Murten möglich wäre und viele Millionen Franken für die Anpassungen der TPF-Bahnhöfe zur Verfügung stehen. Was geschieht aber im Kantonshauptort-Bahnhof Freiburg, damit auch RollstuhlfahrerInnen die S-Bahn nutzen können? In meinem Maileingang teilt mir Herr Regierungsrat Ropraz seine Zuversicht mit, dass die S-Bahn Perrons 1 und 3 etwas früher als Dezember 2023 an die Vorgaben des Bundesgesetzes über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (BehiG) angepasst werden können. Provisorische Übergangslösungen wie Faltrampen oder Buckel auf dem Perron seien nicht möglich. Hallo, in welchem Jahrhundert leben wir?
Ich danke auf diesem Weg nochmal dem verständnisvollen Lokführer der TPF, der mir das letzte Mal rasch den Einstieg via Mobillift ermöglicht hat und den Reisenden mit Muskelkraft, welche angepackt haben, um den 120kg E-Rollstuhl plus mir am Abend aus der S-Bahn herauszuholen. Vielleicht findet sich ja doch noch eine Lösung. Fröhliche friedliche Weihnachten!
Freundliche Grüsse
Katharina Thomas
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