Mittwoch, 16. April 2014

Avanti Donne: Ein wichtiger Tag für Frauen mit Behinderung

Liebe Donne, liebe Mitengagierte

Heute um 16 Uhr Schweizer Zeit übergeben Nationalrat Christian Lohr und Gleichstellungsratspräsident Pierre Margot-Cattin in New York die vom Bundesrat unterzeichnete Beitrittsurkunde zur UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Die Konvention tritt in 30 Tagen, also am 15. Mai 2014, in der Schweiz in Kraft.

Mehrere renommierte Rechtsexpertinnen mit Behinderungserfahrung haben bei der Erarbeitung dieses Dokuments eine Schlüsselrolle gespielt. In der Konvention wird erstmals auf internationaler Ebene die mehrfache Diskriminierung behinderter Frauen und Mädchen anerkannt. Wie die Situation in der Schweiz aussieht, darüber haben wir im Auftrag des EBGB ein detailliertes Dossier erarbeitet (mehr auf www.avantidonne.ch).

Fakt ist: Sobald eine Behinderung ins Spiel kommt, wird hierzulande nicht mehr unterschieden zwischen Frauen und Männern bzw. Mädchen und Jungen – trotz zum Teil markanter Ungleichheiten beim Zugang zu Arbeit, Gesundheit, Bildung usw. Dies hat zur Folge, dass geschlechts- und altersspezifische Gleichstellungsdefizite oft im Nebel pauschaler Forderungen verschwinden – und daher auch nichts unternommen wird, um sie zu beseitigen.

Ob die UN-Konvention daran etwas ändert oder ob sie bloss eine wohlklingende Absichtserklärung bleibt, wird sich zeigen. Das wichtigste Instrument für die Umsetzung wäre jedenfalls die Ratifizierung des Zusatzprotokolls, und davon ist in der Schweiz zurzeit keine Rede.

Wir bleiben dennoch zuversichtlich und freuen uns heute einfach mal über den ersten, wichtigen Schritt.

Liebe Grüsse,

für das avanti donne-Team:

Angie Hagmann, Leiterin Kontaktstelle

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