Dienstag, 27. Dezember 2011

Schweizer Volkssagen: t'Gschecht vom Sepp Manser



Übersetzung für Nicht-Appenzeller:

Sepp Manser ist ein Appenzeller und isst den Käse mit samt dem Teller.
Der Käse, der ist schon recht, aber von so viel wird auch dem Manser schlecht.
Ein Zürcher würde zum Hausarzt gehen - für einen Appenzeller tuts auch ein Schnäps'chen.
Also macht der Sepp einen Spatz(iergang) zum Gasthaus auf dem Landsgemeindeplatz.
Unterwegs stolpert der Manser böse und landet auf den Bahngleisen.
In diesem Moment kommt die Appenzeller Bahn, oh weh, und fährt ihm über Arme und Beine.
Als er aufwacht im Spital in St. Gallen, steht an seinem Bett eine heisse Schnalle:
"Ich bin die Frau Doktor Marlies Mäder, Ihre Arme und Beine liegen noch under den Zugrädern.
Eine Hirnverletzung haben Sie noch dazu, jetzt ist fertig mit Arbeiten - Sie brauchen Ruhe!"
Zu Hause schreibt Frau Manser schnell, einen Antrag an die Innerrhoder IV-Stelle.
(Er hat ja keine Arme und Beine und kann das darum nicht aleine.)
Aber bevor der Manser einen Rappen sehen kann, muss er zum Arzt des RAD.
Der Arzt kommt aus Deutschland, ihm ist der Arbeitsmarkt von hier nicht bekannt.
Trotzdem sieht er sich den Manser an und schreibt der IV, das ist klar,
einen Bericht über den Manser Sepp und ob er noch arbeiten gehen sollte.
Ein halbes Jahr später kommt der Bescheid: "Ein Invalider sind Sie nicht.
In einem Beruf wo man keine Arme braucht und keine Beine und man auch nicht viel sehen können muss,
es egal ist, wenn man nicht lachen kann, können sie noch Karriere machen."
Der Sepp Manser hat keine Rente bekommen, selber Schuld, denn er und sein Kanton haben ja "Ja" gesagt zur IV-Revision.

Siehe auch

Ob die Eingliederung tatsächlich funktioniert? Uns doch egal.

Hauptsache, wir sind die Leute los

Fliegende MEDAS-Gutachter aus Deutschland

IV-Gutachter übersehen Tumore

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Trainingsarbeitsplätze in Ihrem Unternehmen: Wiedereingliederung von IV-Rentnerinnen und IV-Rentnern



Falls der Youtube-Link nicht mehr funktioniert, finden Sie das Video auch hier.

Mir wurde heute ein Werbespot zugespielt, mit dem die Invalidenversicherung Unternehmen dazu bewegen möchte, sich am Arbeitsversuch für IV-Rentner zu beteiligen.


Abschrift:

Trainingsarbeitsplätze in Ihrem Unternehmen: Wiedereingliederung von IV-Rentnerinnen und IV-Rentnern

Preiswerte und zuverlässige Arbeitskräfte sind manchmal schwer zu finden . Die Schweizerische Invalidenversicherung unterstützt Sie dabei erfolgreich , denn wir verfügen über 280'000 potentielle temporäre Arbeitskräfte , die wir Ihnen gerne kostenlos zur Verfügung stellen .

Fördern und fordern lautet die Devise bei der Integration von IV-Rentnern. Um dies zu gewährleisten, stellen wir Ihnen gerne unser geschultes Fachpersonal und eine kleine Aufwandsentschädigung zur Verfügung.

Sollten Ihre neuen Mitarbeiter ungenügende Leistungen erbringen, erinnern Sie sie einfach an ihre gesetzliche Mitwirkungspflicht. Falls sich Ihre Schützlinge dann immer noch verweigern, ergreifen wir schnell und unbürokratisch angemessene Sanktionen.

Also: Entlassen Sie noch heute Ihre undankbaren Angestellten und ersetzen Sie sie durch integrationswillige IV-Rentner.

Invalidenversicherung - Arbeit macht frei.

Siehe auch: Sie sind Arbeitgeber und suchen eine Gratisarbeitskraft, für die Sie 1700 Franken pro Monat erhalten? Stellen Sie einen IV-Bezüger ein!